[ (1) Elena (1) hat seit kurzem einen festen Freund. Er drängt sie unablässig, mit ihm zu schlafen. Sie zieht sich nach und nach zurück. ]
[ (3) Unter Mut versteh' ich was anderes! ]
Elena (1) lässt sich nicht überrumpeln. Sie hat ungute Gefühle und sagt innerlich NEIN, weil sie ihre Gefühle respektiert. Es fällt ihr nicht leicht - schließlich möchte sie ihren Freund nicht verletzen und ungern verlieren. Aber wem kann sie ernsthaft treu sein? Schlußendlich nur dem Licht des Gewissens, das in ihrem innersten Selbst zu ihr spricht. Sie hat gelernt, Grenzen zu ziehen, und sich selbst zu schützen. Wenn ihr Freund sie wirklich schätzt und achtet, und an einer positiven Beziehung interessiert ist, wird er gerne die Geduld aufbringen, um Elena die Zeitspanne zu gönnen, die sie selbst für richtig hält, um sich ihm vollkommen zu öffnen.
Die Sexualisierung aller Beziehungen in der heutigen Zeit ist eine fatale Fehlentwicklung, die den Menschen von den wahren, ewigen und somit göttlichen Werten wegführt. Wer daran arbeitet, den sinnlichen Verlockungen des Fleisches zu widerstehen, überwindet seine "tierische" Begierdennatur, und schafft damit die Grundlage für die "geschwisterliche Liebe", die in allen Menschen das göttliche Licht erkennt, in der Weise, wie es Jesus Christus als vollkommener Gottessohn vorgelebt hat. Sein erhabenes Vorbild soll uns in all unseren Entscheidungen den wahren Weg der Liebe weisen. Diese Liebe muß stufenweise transformiert werden, von der sinnlich-erotischen Liebe (ungebundene Begierde und Leidenschaft) über die seelische Liebe (die sich in der Hinwendung an den Partner oder die Partnerin in ewiger Treue bindet) bis hinauf zur wahren Liebe, die rein geistiger Natur ist (allumfassende, geschwisterliche oder brüderliche Menschheitsliebe, die das wiederspiegelt, was aus dem Herzen des himmlischen Vaters ewig strömt).
Ist Elena (2) mutig? Sie geht große Risiken ein. Sie wagt sehr viel. Unter Umständen ihren Hals und ihr Leben. Diese Waghalsigkeit ist eine negative Erscheinungsform von „seelischem Mut”, und nennt sich Waghalsigkeit. Vor allem Männer tun sich gerne hervor, wenn es darum geht, waghalsig mit ihrem Körper zu sein, weil sie sich schließlich „etwas trauen” (egal, ob als Motorradfahrer, Marathonläufer oder Extremkletterer...). Frauen sollten klug genug sein, um diese Verhaltensweisen nicht als falsch verstandenen Mut nachzuahmen.
Mutig sein, das heißt viel mehr, NEIN sagen zu können, besonders dann, wenn es schwerfällt oder der äußere Druck (z.B. durch gesellschaftliche Zwänge) sehr groß ist.
Wer wie (3) zu eigenständigem Denken und Handeln neigt, zeigt Mut in seinem Verhalten. Aufrichtig durchs Leben zu gehen, heißt, gegen den Strom zu schwimmen. Sind wir bereit, ungewöhnliche Wege zu gehen, wenn dies erforderlich ist? Dieser Mut kennzeichnete immer schon große Persönlichkeiten. Es sind jene, die unsere Geschichte, unsere Kunst und Kultur geprägt und bereichert haben. Sie haben das vorgelebt, was es zu entfalten gilt: das höchste Gut, das wir haben, unsere unverwechselbare Individualität, unsere Persönlichkeit - das ICH - damit es lerne, im Einklang mit dem göttlichen Gesetz der allumfassenden Liebe ewig zu leben, in schöpferischer Freude und demütiger Hingabe an das Leben, gegeben aus dem Liebesherzen des Vaters.
"Die Heilige Weiße Rose"
Ein Originalgemälde von Sabine Maria Leiendecker.
Die Rose, von allen Dornen befreit, wird zum Symbol der harmonischen Persönlichkeitsentfaltung in der Nachfolge Christi; sie verbindet sich mit dem Kreuz - dem auf Dauer niemand entweichen kann - zum heiligen Rosenkreuz.
„Wer sich um Persönlichkeitsentfaltung und hochwertige Ernährung bemüht, wird jeden Tag mit mehr Intelligenz und Gesundheit in der Seele belohnt. Die Intuition verstärkt sich.”
