[ (1) Täglich eine einfache Kurzgeschichte vorlesen, die das Kind mit eigenen Worten, möglichst genau, wiedergeben soll. ]
[ (3) Einmal täglich Memory spielen. ]
Wer kann den Begriff der KONZENTRATION einfach und verständlich erklären?
Das ist gar nicht so einfach. Wenn man Kinder danach fragt, so antworten sie beispielsweise: „Konzentration ist, wenn man sich konzentriert.” Aha. Vollkommen auf den • Punkt gebracht: KON-ZEN-TRA-TION ist also ein aktiver Vorgang, der von einem selbst ausgehen und gesteuert werden muß. Auffallend ist das ZEN, das diesem Begriff innewohnt, und sicher hat jeder schon einmal vom ZEN-Buddhismus gehört, der asiatische Wurzeln hat, und von sich selber sagt, daß er keine Religion sei, sondern das innerste Wesen jeder Religion! Wer ZEN ausübt, dringt in den Gegenstand seiner Betrachtung ein, und sieht diesen innerlich. „Die Blume sehen heißt, zur Blume werden, die Blume sein, als Blume blühen und sich an Sonne und Regen erfreuen . . . wenn ich das tue, so spricht Gott durch die Blume zu mir, und ich kenne alle ihre Geheimnisse . . . und jetzt erkenne ich mein ICH, indem ich die Blume kenne . . .” Geht uns jetzt ein Lichtlein auf? Konzentration ist also, so geht es klar aus dem Gesagten hervor, der Schlüssel zur Selbsterkenntnis, und damit das Tor zur Gotterkenntnis. Alle Erkenntnis aber führt zur Weisheit, die Weisheit aber ist der Liebe Bruder, und damit erschließen sich uns zwei tragende Grundlebensstrahlen des göttlichen Lichts.
Die urgöttliche Weisheit und Liebe spiegeln sich in unserer Seele, und in der Tat ist der Wille zur KON-ZEN-TRA-TION eine der drei grundlegenden Fähigkeiten der menschlichen Individualität:
- Wunsch und Wille! (ich äußere täglich positive Wünsche)
- ich bemühe mich um KONZENTRATION!
- Ich bin frei in meinen Entscheidungen! (Entscheidungsfreiheit der Seele, sie darf nicht zu ihrem Glück gezwungen werden)
Bemühen wir uns im Alltag um Konzentration bei einfachen Tätigkeiten, so lassen wir unsere Aufmerksamkeit ganz auf einer Sache oder Tätigkeit ruhen, ohne ablenkenden Gedanken zu folgen. Das ist leichter gesagt als getan, vor allem, wenn man es noch nie bewußt versucht hat.
Machen wir also einmal einen kleinen Test: Wenn wir uns das nächste Mal die Zähne putzen, dann versuchen wir, bewußt alle Gedanken, die in uns aufsteigen, und nichts mit der momentanen Tätigkeit zu tun haben, abzuweisen, und zum Zähneputzen zurückzukehren.
- Wo befindet sich gerade die Zahnbürste: links, rechts, oben oder unten?
- Wie „scharf” schmeckt heute die Zahnpasta?
- Mit wieviel Druck halte ich die Zahnbürste in der Hand?
Ein wahrer Sturm ablenkender Gedanken versucht uns, zu „entführen”. Die Kraft unseres KONZENTRATIONSWILLENS bestimmt unsere Fähigkeit, „dabei” zu bleiben, und am „Köder” ablenkender Gedanken nicht „anzubeißen”.
Das Leben zwingt uns beständig, das Talent zur Konzentration zu üben; ob beim Treppen steigen, Fahrrad oder Auto fahren, im Berufsalltag beim Bedienen einer Maschine oder beim Eintippen an einer Warenkasse (lebensgefährliche Betätigungen als Seiltänzer oder Extremkletterer erfordern zwar ein Höchstmaß an Konzentration, sind aber als Übefelder für Menschen, die ewig leben wollen, dennoch nicht geeignet). Erst die nachhaltige Entwicklung der Fähigkeit, „bei einer Sache” zu bleiben, qualifiziert den Menschen mit der Zeit dazu, mit anspruchsvolleren Aufgaben betraut zu werden. Geistig-kreatives Schöpfertum, jedwede große künstlerische Inspiration ist das Ergebnis des Bemühens, all seine Kräfte im unbedingten Willen, etwas Großes, die Menschheit Erhebendes zu erschaffen, zu bündeln. Diese gebündelte Willenskonzentration erzeugt Hitze, ja sogar Feuer und Glut; selbst solch gewaltigen Kräfte kann sie aus dem Äther zusammenziehen, wie sie die Astronomen als weißglühende Sonnen in den Weiten des Universums entdecken, viele millionenmale heller leuchtend als unsere vertraute Heimatsonne. So werden und vergehen ganze Galaxien, in Zeiträumen, die unser Fassungsvermögen übersteigen.
Kinder können diese Zusammenhänge auf „spielerische” Art und Weise erfassen. Das probateste Mittel hierzu ist das ERLERNEN DER MUTTERSPRACHE. Über das Nachahmen der „Großen” lernen sie im täglichen Training schnell, effizient, und vor allem auf auf natürliche Weise, sich in ihrer Persönlichkeit zu äußern.
Wer Kinder wie in (1) beschrieben, zu kleinen, regelmäßigen Konzentrationsübungen anleitet (die auch noch Freude bereiten), der fördert ihre WACHHEIT, ihre Fähigkeit zum ZUHÖREN, ihre SPRACHLICHE und KREATIVE INTELLIGENZ, und vor allem: ihre AUFMERKSAMKEIT auf eine Sache zu richten, und ihr gedanklich zu folgen. Kinder haben es dann in späteren Jahren viel leichter, ihre „seelischen” Ziele zu erreichen, und das ihnen innewohnende Potenzial zu erschließen. Auch Memory spielen hat sich bewährt. Es wirkt dem schwachen Gedächtnis dieser Generationen entgegen - auf daß wir uns allzeit daran erinnern, wozu wir uns vervollkommnen sollen: zur Verherrlichung unseres Schöpfers und Erhalters, der uns zu seinem Bilde schuf!
"Die Heilige Weiße Rose"
Ein Originalgemälde von Sabine Maria Leiendecker.
Die Rose, von allen Dornen befreit, wird zum Symbol der harmonischen Persönlichkeitsentfaltung in der Nachfolge Christi; sie verbindet sich mit dem Kreuz - dem auf Dauer niemand entweichen kann - zum heiligen Rosenkreuz.
„Wer sich um Persönlichkeitsentfaltung und hochwertige Ernährung bemüht, wird jeden Tag mit mehr Intelligenz und Gesundheit in der Seele belohnt. Die Intuition verstärkt sich.”
