Persönlichkeitsentfaltung mit 44 IQ ist Balsam für die Intelligenz Ihrer Seele!

Anmerkung: Des Schwörens - zweiter Teil: wer wird nicht alles angerufen, wenn es darum geht, einen Eid abzulegen! Man schwört im Namen seines Lieblingsheiligen, oder besser gleich bei allen 14 Nothelfern, mitunter schwört man Stein und Bein, und wenn wenn man seiner Seele wohl schon Lebewohl gesagt hat, schwört man auch beim Teufel und seiner Großmutter. Und alles im Namen der Wahrheit? Jesus kennt die Menschen, er weiss um ihre Verblendung. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Bescheidet euch auf das, was ihr verantworten könnt, was bestehen kann vor der Welt und ihren Gesetzen - so ihr gefragt werdet, sagt „Ja” oder „Nein”, nach bestem Wissen und Gewissen, so wie ihr es vermögt. Ein Schwur? Eitel Menschenwerk, hinfort damit! Heinrich Heine, der große Romantiker mit der ironischen Feder, hat es glänzend formuliert:

O schwöre nicht und küsse nur,
Ich glaube keinem Weiberschwur!
Dein Wort ist süß, doch süßer ist
Der Kuß, den ich dir abgeküßt!
Den hab ich, und dran glaub ich auch,
Das Wort ist eitel Dunst und Hauch.

Bilder, die greifbar sind, Bilder, an die man sich später leicht erinnern kann, sind eines der Merkmale, die den Lehrer Jesus ausmachen. Schwarz auf weis, eure Haare sind gezählt, ihr vermögt nicht ein einziges zu ändern, was fällt euch ein, bei eurem Haupt auf die Wahrheit Gottes zu schwören? Man erinnert sich der Geschichte, die Jesus möglicherweise vertraut war, der Geschichte vom Elefanten, der von drei Blinden betastet wird. Der erste umfasst ein Bein des Elefanten, streicht entlang der rauhen, aufgerissenen Haut, und beschwört, dass er den Stamm eines Baumes zwischen den Händen halte. Der zweite zieht den Elefanten an seinem Rüssel, und wird von ihm nassgespritzt, so dass der Blinde Stein und Bein schwört, er hätte es mit einem Wasserschlauch zu tun. Der letzte Blinde betastet vorsichtig einen Stoßzahn des Elefanten, und diese glatte Spitze ist ihm wiederum vollkommen vertraut: eine Pflugschar! Dafür legt er seine Hand in′s Feuer. Drei Ansichten der Wahrheit? Den Elefanten kümmert′s nicht.

Die Diskussionen um das Schwören haben in den vergangenen Jahrhunderten bis auf den heutigen Tag nicht zum Konsens geführt. Das vermag nicht zu verwundern, gibt es doch so viele Meinungen, wie es Menschen gibt. Gegenwärtig werden in unserem Land jeden Tag mehrere tausend Eide abgelegt - getreu dem Motto „viel hilft viel”? Ansichten, was wahr sei, gibt es wie Sand am Meer, doch die Wahrheit ist wie der Fels, dem die Sandkörner entnommen sind. Wenn eine Mutter ihr Kind ermahnt: „bleib′ bei der Wahrheit!”, dann bedeutet sie ihm, mit einfachen und klaren Worten zu sprechen, so wie uns Jesus auffordert: mit einem schichten „Ja”, mit einem vorsichtigen „Nein” kommen wir der Wahrheit näher als mit tausend Worten.