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zur Person:
Wie Martin Luther in deutschen Landen durch die Übersetzung der Heiligen Schrift für die Ausbildung einer allgemeinverbindlichen Sprache in Wort und Schrift gesorgt hat, so ist Franz von Assissi an der Ausformung der neuzeitlichen italienischen Sprache maßgeblich beteiligt. Er ist eine der ersten namentlich genannten Persönlichkeiten, die als Dichter hervortreten. Seine bekannteste Dichtung ist der Sonnengesang, eine Lobpreisung der Schöpfung Gottes.
Seine tiefe innere Verbundenheit mit den Urkräften der Natur, mit den vier Elementen Luft, Wasser, Feuer und Erde äußert sich in jedem Schritt, den Franziskus geht: barfüßig, bei brennender Hitze wie bei klirrender Kälte, möchte er den Urgrund seines Daseins erspüren, in die Gaben der Schöpfung eintauchen, eins werden, mit allem, was da lebt und webt.
Er hat ein unglaublich feines Gespür für das Flüstern der Winde, für das versinkende Abendgold über den Bergen, für das verschwiegene Atmen des nachtblauen Äthers; aber geradeso für die unausgesprochenen Worte zwischen Menschen, für die heimlichsten Regungen der Seele, für verborgene Herzensnot und Bedrängnis. In dieser Zuwendung zum Nächsten liegt sein großes Geheimnis: in ihr offenbart sich die wahre Christusliebe, die ihn zum lebendigen Vorbild werden lässt.
Seine Ehrfurcht vor GOTT, den Erscheinungen der Natur, und allen Menschen, die das Erdenrund bevölkern, macht Franziskus nun allerdings nicht zu einem Heiligen, der für uns unnahbar und unfassbar ist - ganz im Gegenteil: seine innere Heiterkeit und Gelassenheit, sein Sinn für Schalk und Humor zeigt sich in den zahlreichen Legenden, die sich um seine Person ranken, und die das Bild eines zutiefst mitfühlenden Menschen zeichnen, der in allen Lebenssituationen das Positive sieht und betont - denn er ist bereit, aus allem, was ihm widerfährt, zu lernen, und jederzeit selbst den ersten Schritt zu tun, um Steine und Dornen aus seinem Lebensweg zu räumen. Und davon gab es mehr als genug.
Versuchen wir, seinen Charakter kurz und treffend zusammenzufassen: Er beginnt in allem bei sich selbst, und nur bei sich selbst, immer und jederzeit, frei von jeglicher Erwartungshaltung.
Und wir?
„Du höchster, mächtigster, guter Herr, Dir sind die Lieder des Lobes, Ruhm und Ehre und jeglicher Dank geweiht;
Dir nur gebühren sie, Höchster, und keiner der Menschen ist würdig, Dich nur zu nennen.
Gelobet seist Du, Herr, mit allen Wesen, die Du geschaffen, der edlen Herrin vor allem, Bruder Sonne, die uns den Tag heraufführt und Licht mit ihren Strahlen, die Schöne, spendet; gar prächtig in mächtigem Glanze: Dir, Erhabener, gleichet sie.
Gelobet seist Du, Herr, durch Schwester Mond und die Sterne. Durch Dich sie funkeln am Himmelsbogen und leuchten köstlich und schön.
Gelobet seist Du, Herr, durch Bruder Wind und Luft und Wolke und Wetter, die sanft oder streng, nach Deinem Willen, die Wesen, die durch Dich sind, leiten.
Gelobet seist Du, Herr, durch Schwester Quelle: die nutzbringende Dienerin, wie köstlich und keusch!
Gelobet seist Du, Herr, durch Bruder Feuer, durch den Du zur Nacht uns leuchtest. Schön und freundlich ist er am wohligen Herde, mächtig als lodernder Brand.
Gelobet seist Du, Herr, durch unsere Schwester Mutter Erde, diejenige, welche gütig und stark uns trägt und mancherlei Frucht uns bietet mit bunten Blumen und Kräutern.
Gelobet seist Du, Herr, durch die, so vergeben um Deiner Liebe willen Pein und Trübsal geduldig tragen. Selig, die's überwinden im Frieden: Du, Höchster, wirst sie krönen.
Gelobet seist Du, Herr, durch unsern Bruder, den leiblichen Tod; ihm kann kein Mensch, der lebt, entrinnen. Wehe denen, die sterben in schweren Sünden! Selig, die er antrifft in Deinem heiligsten Willen, denn nicht der zweite Tod kann sie versehren.
Lobet und preiset den Herrn! Danket und dienet Ihm in großer Demut!”
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„Wer sich um Persönlichkeitsentfaltung und hochwertige Ernährung bemüht, wird jeden Tag mit mehr Intelligenz und Gesundheit in der Seele belohnt. Die Intuition verstärkt sich.” „Die Intuition aber ist der direkte Zugang zur Wahrheit im Universum.” |